Dr. vet. med. Stephan Gronostay stellt sich vor
Stephan Gronostay liebte schon als Kind alle Tiere
Schon immer liebte ich Tiere aller Art, als kleiner Junge die Ferkel auf dem Bauernhof, wo ich mit meiner Mutter die Milch holte, und die Kühe, die ich von der Weide in den Stall begleiten durfte. Ich verschlang Tierbücher, klärte den Schulzahnarzt darüber auf, dass Tiger nicht in Afrika leben und verpasste keine Folge von Prof. Bernhard Grizmeks „Ein Platz für Tiere“ im Fernsehen. Der schönste Urlaub mit meinen Eltern war ein dreiwöchiger Aufenthalt auf einem Bergbauernhof in Kärnten.
Mein späterer Berufswunsch war schon früh gefestigt: Zoologe oder Tierarzt. So studierte ich von 1988 bis 1994 Tiermedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach dem Examen arbeitete ich zunächst als Vertretungstierarzt in ländlichen Gemischtpraxen, dann in einer tierärztlichen Klinik für Kleintiere. Neben der medizinischen Tätigkeit interessierte ich mich besonders für das Verhalten meiner Patienten. Und viele Besitzer berichteten bei der Behandlung von ihren kleinen oder großen Sorgen mit ihrem Hund oder ihrer Katze.
Vom Tierarzt zum Verhaltenstherapeuten
Als 1998 die Akademie für tierärztliche Fortbildung ein erstes Wochenendseminar zum Thema Verhaltenstherapie in Bonn veranstaltete, war mein Interesse sofort geweckt. Im Anschluss begann ich, mir die Grundkenntnisse der Tierverhaltenstherapie zu erarbeiten. Ich besuchte Seminare, las Fachbücher und hospitierte regelmäßig bei Christiane Wergowski. Sie führte zu dieser Zeit eine der wenigen tierärztlichen Praxen für Verhaltenstherapie in Deutschland. Bei ihr lernte ich das Grundprinzip des Clickertrainings mit Hunden kennen und wendete das Gelernte im Training mit meinem damaligen Großspitzrüden „Julius“ an.
Hundeschule und Praxis für Verhaltenstherapie bereits 2001 mit Fokus auf positiver Verstärkung
Im Jahr 2001 gründete ich mit Dr. vet. med. Corinna Dehn die Hundeschule „Sicher auf 4 Pfoten“, und einige Monate später eröffneten wir eine tierärztliche Gemeinschaftspraxis ausschließlich für Verhaltenstherapie in Offenbach am Main. Von Beginn basierte unser Training auf der Belohnung von erwünschtem Verhalten. Wir verzichteten auf jegliche Anwendung der gängigen traditionellen Strafmaßnahmen zur Kontrolle von störendem Verhalten. Als einer der ersten Anbieter eines freundlichen und positiven Weges der Hundeausbildung trafen wir auf erheblichen Widerstand anderer Trainer. Aber wir meisterten unseren nicht immer einfachen Start und blieben unseren Prinzipien treu.
Nach Abschluss der ersten Fortbildungsserie „Verhaltenstherapie“ der tierärztlichen Akademie für Fortbildung erwarb ich 2003 die Zusatzbezeichnung „Tierverhaltenstherapie“ der Landestierärztekammer und bekam gleichzeitig die Anerkennung als Sachverständiger für Wesenstests und Sachkundeprüfungen des Landes Hessen.
Anwendung auch im privaten Bereich
Nach dem Tod meines Großspitzrüden „Julius“ adoptierte ich 2004 „Freddy“ und 2005 „Philip“, zwei Mittelspitze aus dem Tierheim. Beide waren durch ihr Vorleben geprägt und zeigten teilweise hochgradig problematisches Verhalten wie Aggression gegenüber Menschen und Hunden. Dank meines Trainings verbesserten sich ihre Verhaltensprobleme sehr gut. Sie begleiteten mich im Alltag, auf Seminare, Workshops und im Urlaub. Das enge Zusammenleben und angewandte Verhaltenstraining im eigenen Privatleben bot mir die großartige Chance zu erfahren, was es bedeutet, jeden Tag und in jeder Situation problematisches Verhalten konsequent in positive und erwünschte Bahnen zu lenken. Diese tollen Erfahrungen haben meine praktische Arbeit mit meinen Kunden bedeutend beeinflusst und mir bewusst werden lassen, wie Therapiemaßnahmen und Alltag erfolgreich vereint werden können.
In der Hundeschule begrüßten die Kunden unseren freundlichen und rücksichtsvollen Umgang mit ihren Hunden in allen Lebenslagen. Wir erweiterten unser Angebot und boten zusätzlich zur Grundausbildung Spaßkurse für Agility, Dogdance, Obedience, Dummy- und Nasenarbeit an.
Stephan Gronostay auch als Referent im Einsatz
Im Jahr 2007 leitete ich mein erstes eigenes Seminar zum Thema „Der hyperaktive und übererregte Hund“ bei Certodog in der Schweiz. Seitdem referiere ich über vorwiegend verhaltenstherapeutische Themen wie Stress, Angststörungen, Hyperaktivität, Aggression und problematisches Normalverhalten wie Jagdverhalten und Probleme im Mehrhundehaushalt bei verschiedenen Veranstaltern in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und Frankreich.
Clickertraining mit Hühnern verbessert das Training immer mehr
Als ich vom Clickertraining mit Hühnern bei Viviane Theby auf dem Scheuerhof hörte, meldete ich mich mit großem Interesse 2010 für das Modul 1 ein. Die ersten Erfahrungen waren sehr beeindruckend: Hühner sind schnell, verzeihen keine Fehler und forderten unvorstellbar meine kognitiven als auch meine praktischen Fähigkeiten. Die neuen Kenntnisse erwiesen sich als sehr hilfreich im Training mit den Hunden. Mit großer Überzeugung nahm ich bis 2015 an allen fünf Modulen teil. Und in diesem Frühjahr habe ich die zweite Runde mit Modul 1 begonnen, Modul 2 folgt im Oktober 2016. Die Wiederholung gibt völlig neue und tiefe Einblicke in die Kunst des präzisen Tiertrainings.
Ergänzend habe ich dieses Jahr den Kurs „Trainingsspezialist Hund“ unter der Anleitung von Katja Frey begonnen. Im täglichen Training üben „Lilo“, meine junge Pudelhündin, und der 15jährige Kater „Gromit“ die Aufgaben aus den Hunde- und Hühnermodulen. „Gromit“ weicht mir morgens solange nicht von der Seite, bis er seine fünfminutige Übungseinheit hatte.
Stephan liebt es, Fähigkeiten zu perfektionieren
Das Erarbeiten einer Fähigkeit auf hohem Niveau hat mich schon immer fasziniert. Von 1977 bis 2012 nahm Aikido, eine japanische gewaltlose Selbstverteidigungskunst, einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. Das Erlernen einer guten Aikido-Technik ist eine Lebensaufgabe. Es bedarf körperlicher Geschmeidigkeit, Anpassungsvermögen, Schnelligkeit, Intuition, guter Beobachtung, schneller Entscheidungen, einer widerstandslosen Anpassung an die Bewegungen des Partners und der Ergänzung seines Kraftflusses. Viele dieser Aspekte treffe ich im Präzisionstraining mit dem Tier wieder, nur in einem anderen Kontext.
Umzug nach Frankreich
In Vorbereitung meines Umzuges nach Frankreich 2015 erwarb ich im Rahmen eines Aufbaustudiums an der Ecole Nationale Vétérinaire d’Alfort (Paris) das französische Diplom “C.E.A.V. Médecine du Comportement des Animaux Domestiques“, welches mir eine tierärztlich verhaltenstherapeutische Tätigkeit in Frankreich ermöglicht.
Seit Winter 2015 arbeite ich in eigener verhaltenstherapeutischer Praxis in La Madeleine bei Lille. Mein Schwerpunkt ist die Arbeit mit Hunden, Katzen und anderen Tieren, die aufgrund ihres Aggressionsverhaltens, ihrer Angst, ihrer Erregbarkeit, ihres Jagdverhaltens oder ihres Zwangsverhaltens besondere Anforderungen an ihre Lebensumwelt stellen. Mein Hauptanliegen ist das (Wieder-)finden eines gemeinsamen, positiven Lebenswegs von Tier und Mensch durch positives, gewaltfreies Training und die Verbesserung der Lebensbedingungen.
Mein Hauptziel als Top Trainer ist es, verhaltensauffällige Tiere, die zu Beginn der Therapie aufgrund ihres Stresses und ihrer Lerngeschichte oft gravierende Lernprobleme haben, schnell und effizient durch mein Training so vorzubereiten, dass sie ihr neu erlerntes Verhalten auch im Zusammenleben mit ihren Menschen sicher zeigen können. Wenn der Besitzer mit seinem Tier trotz Verhaltensproblem gut kommunizieren, kritische Situationen rechtzeitig erkennen und erwünschtes Verhalten sicher belohnen kann, verringert sich bei beiden der Stress, und es bietet sich eine neue Chance auf ein glückliches Zusammenleben.
Stephan Gronostay
Meine Kontaktdaten:
Dr. Vét. Stephan Gronostay
45 avenue Germaine, 59110 La Madeleine, Frankreich
Tel: 0033677580948
Web: www.veto-comportement-animalier.fr
Mail: contact@veto-comportement-animalier.fr
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